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Die klientenzentrierte Gesprächstherapie (nach Carl Rogers)

Die klientenzentrierte Gesprächstherapie zählt zu den sogenannten humanistischen Ansätzen, die den Menschen ganzheitlich  im "Hier und Jetzt" betrachtet. Vergangenheit und Zukunft ist weniger wichtig als vielmehr die aktuelle Wahrnehmung und das Geschehen im Augenblick.

Der Mensch ist einzigartig und wird in der Humanistischen Psychologie als Einheit von Körper, Geist und Seele gesehen.

Der Mensch ist außerdem ein "Beziehungswesen". Alles Existieren vollzieht sich in zwischenmenschlichen Beziehungen.

Nach Rogers hat der Mensch eine angeborene Tendenz zur Selbsterhaltung, Selbstverwirklichung und Selbstaktualisierung. Denn, so Rogers: "Keiner weiß besser, was ihm guttut und für ihn notwendig ist, als der Betroffene selbst." Jeder Mensch besitzt die Fähigkeit, sich zum Positiven hin zu entwickeln. Das Bedürfnis des Menschen sich weiterzuentwickeln, zu einem kongruenten, authentischen Selbst, soll nach Rogers, vom Therapeuten empathisch (mit großem Einfühlungsvermögen) unterstützt werden. Auch der Therapeut soll dabei in seinen Gefühlen und Verhalten dem Klienten gegenüber authentisch, also echt, sein. Drittens ist eine bedingungslose positive Wertschätzung notwendig, damit sich eine Einstellungs - und Verhaltensänderung beim Klienten vollziehen kann.

Die nach Rogers entwickelte klienten- oder auch personenzentrierte Gesprächstherapie ist durch ein annehmendes, nicht - wertendes Verstehen seitens des Therapeuten gekennzeichnet, der nicht direktiv eingreift, sondern den Klienten frei reden lässt und nur durch Verständnisfragen, durch vorsichtige Zusammenfassungen  und gelegentliche Spiegelungen des Gesagten agiert, um den Klienten darin zu unterstützen, sich selbst wahrzunehmen und eigene Erkenntnisse zu entwickeln und letztlich,  selbstständig zu Einsichten und möglichen Lösungen zu kommen und zu einem authentischen, "kongruenten Selbst" zu finden. Das soll heißen, dass der "neue Mensch", so wie Rogers ihn sich vorstellt, frei und offen in allen Beziehungen, echt, sozial verankert, ganzheitlich, wertschätzend, kreativ, beziehungsfähig und im Einklang mit der Umwelt leben kann.

Das Wesentliche der Gesprächstherapie ist die wertfreie, annehmende Haltung, durch die der Klient ermutigt wird, auch seine "schwachen " Seiten anzuerkennen und Stück für Stück einen inneren Wachstumsprozess zu erleben.

Der Klient soll letztlich erkennen, wer er ist und sein möchte.

 

Die klientenzentrierte Gesprächstherapie ist meiner Meinung nach eine gute Grundlage, um  dem Klienten, gerade am Anfang der therapeutischen Beziehung den Raum zu geben, über sich zu reden, sich zu erfahren und sich erst einmal  zu finden, zu positionieren und im therapeutischen Prozess eigene Wünsche, gegebenenfalls  Zielvorstellungen, zu formulieren.

Meiner Ansicht nach, ist die klienten- oder personenzentrierte Gesprächstherapie als alleinige Methode meist nicht so wirksam, wie die Kopplung mit verschiedenen anderen Methoden.